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Trachtenkapelle Hartheim am Rhein e.V.

Ein Konzert mit zwei Dirigenten. Das gab es zum ersten Mal beim Dreikönigskonzert der Trachtenkapelle Hartheim, zu welchem der 1. Vorsitzende Christian Link das erwartungsvolle Publikum in der voll besetzten Rheinhalle begrüßte und gleichzeitig auch den bevorstehenden Abschied des bisherigen Dirigenten Markus Frieß bekannt gab, der aus privaten und familiären Gründen seine Tätigkeit in Hartheim beenden und eine neue Dirigentenstelle in seiner Heimatgemeinde Rheinhausen antreten wird.

Eröffnet wurde das Konzert aber von der Jugendkapelle Hartheim Feldkirch unter der Leitung von Albert Maier, der von Christian Link auch als möglicher Nachfolger von Markus Frieß willkommen geheißen wurde. Zusammen mit ihm begeisterten die jungen Musikerinnen und Musiker das Publikum mit dem Stück „Five Continents“ von Kees Vlak, dargeboten in mehreren Abschnitten. Es folgten „Mission Impossible Theme“ von Lalo Schifrin und „Fluch der Karibik“ von Klaus Badelt, wofür die jungen Musiker mit großem Beifall belohnt wurden.

Markus Frieß war es anschließend vorbehalten, mit dem Stück „How to train your Dragon“ von John Powell aus dem Film „Drachenzähmen leicht gemacht“ das Konzert mit dem Hauptorchester zu eröffnen. Als Conférencier überraschte in diesem Jahr Ulrich Kohnle das Publikum mit seiner überaus anspruchsvollen Ansage in Reim form à la Wilhelm Busch, wofür er am Schluss des Konzertes mit einem extra Beifall belohnt wurde.

„Fanfare and Hymn for Peace“ von Marco Somadossi hieß das nächste Stück, ein von den ersten Tönen des Fanfarenstoßes bis zum Schluss entwickeltes Musikstück das sich zur Macht des Friedens vereint, was vom Ensemble mit aufwühlenden Klangbildern intoniert wurde. Zum reizvollen Kontrast dazu kam es mit der nachfolgenden Interpretation der „Bayerischen Polka“ von Georg Lohmann, bei welcher Albert Maier als Solist mit seinem virtuosen Posaunen-Solo die Besucher in Begeisterung versetzte.

Tatsächlich gibt es auch für Blasorchester ein „Lied ohne Worte“, welches von Rolf Rudin anlässlich der Eifeler Musiktage im Jahre 1997 als „melodische“ Etüde oder „Klangstudie für das Espressivo-Spiel komponiert wurde und das vom Ensemble durchgehend auch mit „Adagio“ interpretiert wurde. Als letzten Stück vor der Pause intonierte das Ensemble das Stück „Israel-Shalom“, welches von Kees Vlak als Rhapsodie dem modernen Staat Israel gewidmet wurde und folkloristische Themen neu verarbeitete. Nach dem Beginn mit „stakkato“ wechselten sich Flötensolo und verschiedene Tempowechsel ab und endete im Finale mit einem triumphalen Abschluss.

Beifall brandete nach dem letzten Auftritt der Trachtenkapelle Hartheim mit ihrem bisherigen Dirigenten Markus Frieß auf und Christian Link vertrat die Auffassung, nachdem er sich mit verständnisvollen Worten für die langjährige Arbeit des bisherigen Dirigenten bei diesem bedankte, dass dies doch eine Zugabe Wert sei, die selbstverständlich mit dem Stück „Da berühren sich Himmel und Erde“ gerne erfüllt wurde.

Der Neue übernimmt ein Orchester im Aufwärtstrend
Markus Frieß selbst wünschte seinem bisherigen Verein alles Gute und verabschiedete sich mit dem Hinweis, „dass ein neuer Dirigent sich doch nichts Schöneres wünschen könne, als ein Orchester im Aufwärtstrend zu übernehmen“.

Der zweite Teil des Konzertes wurde nach der Pause mit dem Stück „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagl, unter der neuen Leitung von – wen wunderte es – Albert Maier eröffnet. Die wunderschöne und schlichte Einleitung, rhythmische Passagen und eine lyrische Triomelodie zeichnete dieses Stück aus. „Mit Donner und Hallodria, kommt nun der Marsch „Sympatria“, so die Ansage von Ulrich Kohnle für das Stück von Thomas Asanger. Es wurde eröffnet von den Solisten Heike Strauss (Flügelhorn) und Klaus Lais (Tenorhorn) und zeigte musikalisch, dass Heimat weniger eine Frage der räumlichen Herkunft, als der sozialen Zugehörigkeit ist. Aus dem folgenden „Udo Jürgens live Medley“ hörte man natürlich die bekannteste Hits des Chanson-Stars, um mit „Aber bitte mit Sahne“ oder „Griechischer Wein“ nur einige zu nennen, deren Ansprüche die Hartheimer Musiker gut erfüllen konnten.

Normalerweise wird Filmmusik anhand eines Drehbuchs geschrieben. Dass es auch andersherum funktioniert, beweist Jacob de Haan mit seinem Werk „La Storia“ in welchem er, ohne eine Geschichte zu erzählen, spannende Musik liefert, die vom Ensemble und dem neuen Dirigenten souverän umgesetzt wurden.

Den glanzvollen Schlusspunkt setzte das Ensemble zusammen mit seinem neuen Dirigenten Albert Maier mit der „Glenn Miller Parade“, arr. Rudi-Seifert-Kressbronn, einem Medley mit den bekannten Titeln „American Patrol“, „Moonlight Serenade“, „St. Lous Blues-Marsch“ und zum Schluss mit „In the mood“, das die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Die geforderte Zugabe wurde mit einem schmissigen Marsch gerne erfüllt.

Viele Jungmusiker geehrt

Das Dreikönigskonzert der Trachtenkapelle Hartheim bot der Vereinsführung auch die Gelegenheit, erfolgreiche Nachwuchsmusiker zu ehren. So durften nach dem gelungen Auftritt der Jugendkapelle Hartheim-Feldkirch unter der Leitung von Albert Maier, der nun auch Dirigent der Erwachsenen ist, die Jungmusiker Melvin Ade, Tamani Ade, Tim Burkart, Linus Ickert, Jeremy Link, Adrian Herz, Simone Resch, Johanna Rutz und Lena Sprich, die hauptsächlich von Rose Kohnle und Axina Becherer während ihrer Ausbildung betreut werden, aus den Händen von Vorstand Christian Link und seinem Gefolge das Juniorabzeichen in Empfang nehmen. Für Lena Back, Etienne Krämer, Hanna Resch, Lea Schäfer und Ramona Windt aber gab es die nächst höhere Auszeichnung, nämlich die Überreichung des Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze. „Wir haben keine Nachwuchssorgen“ erklärte Christian Link aus voller Überzeugung. Geehrt wurden auch Alex und Niklas Link für den Besuch besonderer Ausbildungskurse.

 

Anmerkung der Trachtenkapelle zum Bericht der Badischen Zeitung:
Albert Maier hat uns für das Konzert als Dirigent begleitet und wundervoll unterstützt. Leider kann er aufgrund beruflicher Veränderungen den Verein nicht weiter begleiten und muss daher sein Dirigat niederlegen. Aus diesem Grund suchen wir nach wie vor nach einem neuen Dirigenten.