„Das hat ja richtig gut geklappt und der Beifall hat uns allen gutgetan, vielen Dank“, sagte ein sichtlich zufriedener Markus Frieß. Der Dirigent der Trachtenkapelle Hartheim, der auch die Jugendkapelle Hartheim-Feldkirch durch das gut angenommene Dreikönigskonzert leitete, freute sich mit Christian Link, dem 1. Vorsitzenden der Trachtenkapelle, über eine festlich geschmückte und gänzlich gefüllte Rheinhalle.
Eröffnet wurde das Konzert von der Jugendkapelle Hartheim-Feldkirch mit dem Musiktheaterstück „Marie und die Suche nach dem Glück“ von Márton IIyés und Friedl Garmerith. Darin macht sich die Titelheldin auf die Suche nach einer zauberhaften Melodie, die sie als kleines Kind im Fieber gehört und nie wieder vergessen hat. Sie trifft auf einen ausgebüxten Hund, dann auf ein verlorenes Waldhorn und schließlich auf einen Räuber, der ihr das Waldhorn stiehlt, um es auf dem Flohmarkt zu verkaufen. Zum Happy End kommt es, als Marie und der Hund das Waldhorn aus den Händen des Räubers befreien und beide im Waldhorn den Ursprung ihrer zauberhaften Melodie wieder erkennen können. Vervollständigt wurde das Stück mit den bestens koordinierten Einsätzen der Jugendkapelle, die sich mit den jugendlichen Schauspielern abwechselten.
Mit der stimmungsvollen Suite „Tales from Scotland“ von Ennio Salvere, von welcher der zweite Satz „Of sailors and fishermen“ interpretiert wurde, tauchte das Ensemble der Trachtenkapelle zunächst im langsamen Dreiviertel-Takt in die mystische und sagenumwobene Welt Schottlands ein, eingestimmt von Conny Schmidt, der als versierter Conférencier durch das Programm führte. „From the Highlands“ hieß das nächste Stück, in welchem der Komponist Marco Pütz in seiner Sammlung einstimmiger Volkslieder aus allen Teilen Schottlands diese wohlklingende Suite nach seinem Geschmack erstellte.
Für ein Solo der besonderen Art sorgte Felix Link in dem Stück „Concertino für Pauken und Orchester“ von Klaus-Peter Bruchmann. Sowohl spielerisch als auch technisch perfekt absolvierte der Solist zu den vom Ensemble intonierten Sätzen „Allegro agitato“ und „Allegro vivo“ auf seinem Schlagzeug mit gekonnter Präzision sein Programm und wurde dafür mit großem Beifall belohnt.
Mit der derzeitigen Klimaerwärmung befasste sich das nächste Stück „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler. Es begann mit einem ruhigen, majestätischen Teil, der die Erhabenheit der Gletscher widerspiegeln sollte, setzte sich mit einer Art „Klagelied“ der Gletscher fort und endete mit optimistischen Tönen, die für eine bessere Zukunft durch nächste Generationen gedacht waren.
Nach der Pause ging es weiter mit einem Medley deutschsprachiger Lieder unter dem Motto „80er-KULT(tour)“ von Thiemo Kraas. Zu hören waren Melodien wie „Skandal im Sperrbezirk“, „Ohne dich“, „Sternenhimmel“ oder „Rock Me Amadeus“. Mit einer großen stilistischen Vielfalt interpretierte das Ensemble auch „Queen Greatest Hits“, arrangiert von Peter Kleine Schaars, darunter die Hits „Bohemian Rhapsody“, „Another one bites the dust“ und „We are the champions“.
Heike Strauss und Helmut Lang (Althorn) sowie Lukas Link (Waldhorn) waren die prägenden Solisten, die beim „Hornfestival“ von Kurt Gäble die Töne vorgegeben haben und mit dem nachfolgenden Stück „No Roots“ = keine Wurzeln, interpretierte das Ensemble in Stakkato-Manier diesen bekannten Hit der deutsch-britischen Popmusikerin Alice Merton. Zum Schluss gab es mit „Mamma Mia“ noch eine Hommage an die Band ABBA, aus denen Arrangeur Peter Kleine Schaars mit den sechs berühmtesten Titel, etwa dem Welthit „Waterloo“, seinen Phantasien freien Lauf ließ.
Natürlich gewährte das Ensemble auch noch die vom begeisterten Publikum gewünschten Zugaben und wurde dafür mit großem Beifall verabschiedet.
Quelle: Badische Zeitung vom 09.01.2019, Otmar Faller (https://www.badische-zeitung.de/hartheim/stilistische-vielfalt-und-tolle-soli–163810534.html)
Erst der Zweite, der 70 Jahre aktiv ist
Feste soll man feiern, wie sie fallen, und diese Gelegenheit nutzte man in Hartheim beim Dreikönigskonzert der Trachtenkapelle (BZ vom 9. Januar), um junge Nachwuchsmusiker für ihren Fleiß bei ihrer Ausbildung entsprechend zu belohnen und sehr verdiente Mitglieder für ihre Leistungen und Treue zum Verein zu ehren.
Eine besondere Ehrung gab es für Adolf Pfrengle für dessen 70-jährige aktive Tätigkeit bei der Trachtenkapelle Hartheim. Zuvor durften sich allerdings zuerst Angelina Schulz, Nele Binninger, Yasmin Peter, Emese Bartha und Anna Frey über die Verleihung des Juniorabzeichens und Alina Ickert, Katharina Frey und Lenara Ehret über die Verleihung des Leistungsabzeichens in Bronze freuen, welche ihnen vom 1. Vorsitzenden Christian Link und seinen charmanten Assistentinnen verliehen wurde.
Tobias Schmidt, der seit 18 Jahren die Tätigkeit als Rechner des Vereines ausübt, und Vorsitzender Christian Link, der seit 20 Jahren die Geschicke des Vereines als Vorsitzender leitet, hielten beide in einem Dialog historische Rückblicke über ihre jeweilige Tätigkeit von Anfang an bis heute und wurden dafür von Rainer Gehri, dem Präsidenten des Blasmusikverbandes Kaiserstuhl-Tuniberg, mit der Verbandsehrennadel in Silber beziehungsweise der Verbandsehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Mit der Goldenen Ehrennadel für 50-jährige aktive Tätigkeit, davon zehn Jahre als Vorstand, wurde Josef Vögele bedacht. In humorvollen Worten beschrieb dieser, wie er als Zugereister aus Achkarren in die Hartheimer Trachtenkapelle eingegliedert wurde.
Den Höhepunkt des Abends in Sachen Ehrungen gab es für Adolf Pfrengle, der für 70-jährige aktive Tätigkeit bei der Trachtenkapelle mit der Verleihung der Ehrennadel in Gold und Diamant nebst dem Ehrenbrief der Bundesvereinigung Deutscher Blasmusikverbände ausgezeichnet wurde. Gehri wies darauf hin, dass dies erst die zweite Ehrung dieser Art sei, die von seinem Blasmusikverband ausgesprochen worden sei. Adolf Pfrengle selbst ist kein Mann der großen Worte, aber neben seinem Hobby als Musikant ist er auch noch ein begeisterter Hobby-Archivar, der über alles Historische aus seinem Heimatort Bescheid weiß und dazu ein wertvolles Archiv besitzt.
Über seine Anfänge im Jahre 1949 beim damaligen Musikverein Hartheim wusste Christian Link zu berichten, dass er sich sein erstes Instrument, eine Trompete, die auch noch mit Isolierband wieder notdürftig funktionstüchtig gemacht werden musste, mit seinem Musikkollegen Georg Ritzenthaler teilen musste. Seit dem „100-jährigen Vereinsjubiläum“ im Jahre 1977 spielt Adolf Pfrengle das Instrument „Bariton“ und er hat auch vor, seinem Verein, so lange es seine Gesundheit erlaubt, weiter die Treue zu halten.
Quelle: Badische Zeitung vom 10.01.2019, Otmar Faller (https://www.badische-zeitung.de/erst-der-zweite-der-70-jahre-aktiv-ist)