Trachtenkapelle Hartheim am Rhein e.V.

CHRONIK

Gegründet wurde der Verein im Jahre 1877 von 13 jungen Männern in der damaligen Restauration Ritzenthaler. Unter dem strengen ersten Dirigenten Flusswärter Lorenz Bach wurden unter dem Einfluss des militärischen 113er Regiments erste Proben und Auftritte durchgeführt. Dem jungen Verein blieben Krisen nicht erspart: Schließlich rivalisierten gar zwei Vereine um die Gunst der Einwohner, die „Musikgesellschaft“ und der „Musikverein“.

Erst die aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrten Soldaten schlossen die beiden Rivalen wieder zu einer musikalischen Einheit zusammen. Die Ehrenvorstände Martin Hauser und Johann Zipfel führten den Verein aus den Wirren des Zweiten Weltkrieges, dem insgesamt 19 Musikkameraden zum Opfer gefallen waren. 1950 erfolgte eine zweite Fahnenweihe, da die erste Vereinsfahne 1945 durch Beschuss vollends zerstört wurde. Langsam erholte man sich von den Lasten des Krieges und baute mühsam den Verein wieder auf.

In der Generalversammlung 1985 wurde die neue Satzung verabschiedet. Der Wiedereintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Staufen wurde beantragt und als Vorraussetzung für die Gemeinnützigkeit vollzogen. Musikalisch aber auch führungstechnisch weiter auf dem Vormarsch übernahm 1985 Wilfried Bernauer, Musikstudent aus Obermünstertal, den Taktstock, der leider bereits nach kurzer Zeit durch einen tragischen Verkehrsunfall aus dem jungen Leben gerissen wurde. Große Hoffnungen in diesen jungen dynamischen Dirigenten wurden dadurch zu nichte gemacht. Dieser Schock konnte die Trachtenkapelle nur schwer überwinden und erholte sich erst wieder nach langen unzähligen Monaten. Das Vereinsleben wurde ruhiger und dadurch fehlten musikalische Erfolge.

Auch die Jugendarbeit wurde im Verein sehr intensiviert und so konnte man im Dezember 1982 die Gründung einer ersten Jugendgruppe (32 Jungmusiker) unter der Leitung von Hansjörg Link vermelden. Es folgte die Einführung der Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold und der Verein übernahm größtenteils die gesamte Jugendausbildung selbst. Seit 1984 werden nur noch Jugendliche in die Trachtenkapelle aufgenommen, die die Prüfung zum Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze bestanden haben. Heute besteht eine Jugendband in Kooperation mit dem Musikverein Feldkirch und des Musikvereins Bremgarten unter der Leitung des Dirigenten Alexander Horst.

Ziel war es, die Jugendarbeit gemeinsam voranzutreiben und kostengünstiger zu gestalten. So schlossen sich beide Vereine mit einem separaten Jugendausschuss zusammen. Gemeinsam werden Prüfungen vorbereitet und die Ausbildung koordiniert. Das Gesellige darf natürlich heutzutage nicht fehlen, so werden Hüttenaufenthalte, Wanderungen, Weihnachtsfeiern, Zeltlager, Inlinertouren und vieles mehr veranstaltet.

Einen Namen hat sich die Trachtenkapelle Hartheim aber auch durch die jährlichen Motto’s Ihrer Dreikönigkonzerte gemacht. Hier wird nicht nur excellente Musik dargeboten, sondern das Publikum erlebt ein abwechslungsreiches Programm mit Showeinlagen und Power-Point-Präsentation, einer tollen mühevoll erarbeiteten Hallendekoration und dazu ein originelles passendes Speisenangebot. Ein Flair das man sich nicht entgehen lassen sollte und sich sehen lassen kann.

Der Verein wird heute von Christian Link geführt und von Markus Friess dirigiert. Seit dem Schuljahr 2007/08 betreibt der Verein in Kooperation mit dem Musikverein Feldkirch, der Gemeinde und der Alemannenschule Hartheim das Großprojekt „Bläserklasse“ sehr erfolgreich.

Die Trachtenkapelle Hartheim kann auf 145 Jahre wertvolles kulturelles Wirken zurückblicken. Er ist seit Generationen zu einem nicht wegzudenkenden wichtigen Bestandteil der dörflichen Höhepunkte geworden und hat somit das musikalische Erbe im Sinne der Gründer mit modernen Mitteln erfolgreich fortgesetzt. Es darf gehofft werden, dass an diesem erfolgreichen Strang weiter gearbeitet wird und sich die jahrelangen mühevollen Arbeiten gelohnt haben, damit der Verein weiterhin Früchte trägt.

Der Musikverein Hartheim vor dem Gemeindehaus in Hartheim (Jahr: 19xx)